Nach einer Nacht in unserem sehr idyllischen Schlafquartier haben wir uns nebenan zu einem Frühstück nieder gelassen als ein kleiner Kolibri vor unserem Fenster vorbeiflog. Kurze Zeit später fing so stark an zu gewittern, dass der Boden und die Bank, auf der wir im Lokal saßen, bebte. Während der Fahrt berühgte sich das Wetter zum Glück wieder. Wir haben uns langsam auf den ständigen Wetter- und Themperaturwechsel eingestellt.
Am Red Canyon haben wir einen kurzen Stopp gemacht und ich hab wieder Erde mitgenommen – mitlerweile in den unterschiedlichsten Farben. In den Felsen waren Torbögen so groß, dass sie als Tunnel dienten und wir mit dem Auto durchfahren konnten.

Im Bryce Canyon angekommen haben wir uns erst mal mit Karten eigedeckt, damit wir uns nicht verlaufen ;-). Irgendwie hat jeder Canyon auch seine eigene Zeitung und seinen eigenen Radiosender mit Sicherheits-Infos und Gesetzen zum Park. Und es gibt natürlich auch immer noch die Parkranger. Der Bryce Canyon ist eigentlich gar kein Canyon, sondern genau genommen die östliche Seite des Plateaus, die im Laufe der Jahre durch Erosion abgeböckelt ist. Und dadurch sind dann die skurilen Steingebilde entstanden – Felsnadeln,- türme und -labyrinthe oder Skulpturen, die aussehen wie versteinerte Menschen. Faszinierend anzusehen! Wir hatten Glück, dass die Sonne wieder raus kam und die Felsen in sanfte Rot- und Gelb- bis Weißtöne legte.

Auf unserem Weg haben wir kleine gestreifte Eichhörnchen (Streifenhörnchen?) gesehen und ein Reh, das am Straßenrand gegrast hat (Merke: Die Crossing-Wildlife-Schilder hier sind nicht untertrieben). Später haben wir noch ein Klapperschlangen-Warnschild gesehen. Man sollte echt aufpassen, wo man hintritt. Nicht nur deswegen werden auf den Schildern feste Schuhe empfohlen. Auch um mit festem Halt wandern zu können. Das Sandsteingeröll macht das Klettern zu einer rutschigen Angelegenheit. Deswegen haben wir nach ein paar kurzen Abwegen beschlossen, ganz brav auf dem Trail zu bleiben ;-). Eigenlich wollten wir nur die drei sehenswertesten Aussichtspunkte ablaufen: Den Sunrise Point, den Sunset Point und den Inspiration Point. Alle 3 zusammen waren mit einem Weg ausgeschrieben, der eine Stunde dauern sollte. Aber wie das so ist, lockte uns bereits nach dem Sunrise der ausgeschilderte Queensgarden, der dann irgendwie doch weit unten im Tal lag. Schön anzusehen und angenehm zu laufen, denn unten im Tal spendeten eine Menge Nadelbäume Schatten. Aber was man runter läuft, muss man auch wieder hoch laufen. Und das war ziemlich hoch. So hoch, dass zum Schluss Richtung Sunset der Weg am Steilhang ähnlich wie die Lombardstreet in San Francisco Schlangenlinien-förmig angelegt war, damit man die Steigung schafft. Wir waren also mal wieder länger unterwegs als gedacht und sind insgesamt 4 km runter und vor allem wieder rauf gekrakselt. Puh! Zum Glück sind wir immer gut mit Wasser und Salzkeksen ausgestattet, damit wir nicht schlapp machen. Und die Wanderung hat sich gelohnt! Wir sind vielen kleinen Eichhörnchen begegnet, die für uns posiert haben und haben eine natürliche Steinbrücke gesehen. Einige Torbögen waren scheinbar angelegt worden, damit man durch die Felsen gehen konnte. Keine Ahnung wie die das machen. Buddeln? Sprengen?
Am „Sonnenuntergang“ angelangt, sind wir dann mit dem Shuttelbus zurück zum „Sonnenaufgang“ und somit zum Startpunkt unserer Wanderung. Mit dem Auto haben wir dann noch die dritte inspirierende Aussicht erreichen und genießen können. Da habe ich natürlich schnell noch weißen Sandstein mitgenommen. Marlen witzelt schon immer, ich würde noch die ganzen National Parks abtragen ;-).

Zurück am Parkein- und -ausgang haben wir in Bryce-city noch schnell etwas gegessen. Diesmal gab es ein gutes deftiges Buffet . Das scheint hier so der Klassiker nach anstrengenden Wandertagen zu sein. Bereits an der Tankstelle fing es wieder in Strömen an zu regnen. Dort hat auch jemand erzählt, dass im Radio berichtet wurde, dass heute wieder zwei Braunbären gesichtet wurden ;-). Leider haben wir auf unserer Wanderung keine gesehen.
Unser abendlicher Zielort lautete Cedar City und war unerwartet groß. Es stellte sich heraus, dass die Stadt eine Universität hat. Das erklärte auch den regen Verkehr, als wir diesmal sogar noch bei Tageslicht das gut ausgeschildertem Motel6 ansteuerten.

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USA: Red Canyon & Bryce Canyon (UT)
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