Nach einer very hot night hatten wir jedenfalls keine Lust mehr auf die hot springs im Motel. Wir haben sie uns nicht mal mehr angeschaut. Irgendwelche Whirlpools, die mit dem natürlichen heißen Quellwasser gefüllt werden. Wir sind ehrlich gesagt selten irgendwo so früh aufgestanden und losgefahren. Völlig übermüdet haben wir ausgecheckt und von der defekten Klimaanlage berichtet. Der Typ an der „Rezeption“ hielt sich sehr zurück. Scheibnar war ihm das unangenehm und vielleicht hatte er Angst, dass wir einen Preisnachlass wolltet. Aber nix wie weg hier. Normalerweise schalten wir die Klimaanlagen in den völlig überkühlten Räumen nachts aus, aber in dieser Hütte war es am heißesten Ort der USA echt schon gesundheitsgefährdent ohne genug Schlaf. Da wäre es im Auto kühler gewesen.
Also zurück nach Shoshone und in der „Crowbar“ ein teures Frühsück zu sich nehmen. Aber was soll man machen? Die wissen genau, dass sie das einzige Lokal weit und breit sind. Die Grundversorgung hier in der Nähe ist sowieso ziemlich minimalistisch.

An der einzigen gegenüberliegenden, auch völlig überteuerten Tankstelle, blinkte dann auf einmal ein Zeichen für Öl im Auto auf. Nicht schon wieder! Aber zum Glück an einer Tankstelle. Die Frau im Laden dort hat dann sogar den Ölstand für uns gecheckt (und auch Marlen hat im Gegensatz zu mir ein bisschem mehr Ahnung von Autos). Es stellte sich jedenfalls heraus, dass das Auto kein zusätzliches Öl brauchte, sondern nach unserer Fahrleistung lediglich einen Wechsel beanspruchte, der auf sich warten lassen konnte. Wir hatten ganz schön viele Meilen zurückgelassen.

Von Shoshone führte uns der Weg recht bald auf die einsamste Strecke im Death Valley. Da wir gestern aber bereits die andere entlanggefahren waren, entschieden wir uns für diese. Wir geraten stellte wir wieder bergauf die Klimaanlage aus, damit der Motor nicht überhitzt. 55 Milen Berg- und Talfahrt und so weit das Auge reichte: Nichts! Anfangs gab es wenigstens noch ein paar Knie-hohe Büsche, dann aber nicht mal mehr Pflanzen. Am Ende des Sichtfeldes immer mal ein paar Berge und kein Auto sonst unterwegs. Es war um 10 Uhr morgens schon unterträglich heiß, dass wir erst mal nur Fotos aus dem Auto machten. Das selbst der wehende Wind so heiß sein kann! Ab und an waren sogar Kühlwassertanks für den Notfall aufgestellt worden, die man auch auf der Karte finden konnte.

Unseren ersten Halt machten wir am „Badwater Salt Flat“, einen ausgetrockneten riesigen Salzsee. Dafür mussten wir erst mal wieder abwärts fahren, denn der liegt knapp 86 Meter unter dem Meeresspiegel. Auf dem Grund dieses ausgetrockneten Salzsees sind wir ein wenig entlang gelaufen (hier gab es dann auch wieder Mitmenschen) und ich habe natürlich wieder etwas Salz „abgetragen“ und als Erinnerung mitgenommen;-). Bei Mondlicht soll der Salzsee wunderschön aussehen. Aber lieber bei gleißender Sonne, als einsam im Dunkeln im Tal des Todes.
Am nächsten Stopp, einem Canyon, der zu einer Natural Bridge führte, waren auch schon die ersten Warnschilder aufgestellt: „Heat kills!“ Don´t bekome a Death Valley victim!“…lasst euch nicht von Schlangen beißen u.s.w. Auch in der Parkzeitung, die wir schon im Visitor Centor mitgenommen hatten, waren Warnungen zu finden wie „Stay out – stay alive!“ oder nützliche Tipps mit Überschriften wie „survive the drive“ *g*. Wir haben natürlich alle Vorsichtsmaßnahmen getroffen, aber im Endeffekt muss man einfach darauf hoffen, dass das Auto nicht liegen bleibt und aufpassen, dass man draußen nicht schlappt macht. Die Hitze ist eine andere, als ich sie kenne. 36°C in Deutschland sind auch heiß und auch 40°C in beispielsweise der Türkei an der Küste fühlen sich anders an als in der Wüste. Sogar Australien habe ich nicht so heiß in Erinnerung. Aber die außergewöhnliche Natur hier lockt uns trotzdem. Den Weg zur „Natural Bridge“ haben wir dementsprechend kurz gehalten, mehr als 20 bis maximal 30 Minuten kann man hier eh nicht wandern.
Der „Artist Drive“ führte uns an einer bunten Felsenlanschaft vorbei. Die Felsen waren richtig blau-grün, lila, gelb und weiß, als wären sie angemalt worden. Keine Ahnung wie das kommt. Eine Erklärung war auch nirgens zu finden. Aber schön anzusehen.
Am „Golden Canyon“ sind wir ebenfalls nur kurz rein, um das Farbenspiel in Gold- und Gelbtönen zu bewundern. Endlich am Visitor Centor angelangt – wieder Zivilisation – haben wir uns eine riesige Pizza geteil. Unverschämt teuer, aber viel Essbares außer trockene Kekse und salzige Nüsse kann man im Auto bei der Hitze ja nicht transportieren. Bei unserer geplanten Weiterfahrt Richtung Osten (gleicher Teilabschnitt wie gestern), an der wir heute im Tageslicht noch die Abfahrt zum „Dantes View“ ansteuern wollten, kam uns eine Absprerrung mit Polizeiautos in die Quere. Bereits auf dem Hinweg zum Visitor Center sind wir schon an den Parkrangern vorbei, die aber nichts weiter zu uns gesagt haben. Die riesige Sandwolke (wie ich dachte) hinter den Bergen war uns schon vorher aufgefallen. Sie stellte sich allerdings als ein Feuer heraus, das die Weiterfahrt unmöglich machte. Und es gibt nur 3 für uns mögliche Wege aus Death Valley raus: weiter (das war der Plan), sehr viel weiter oder zurück. Die Parkranger steckten uns einen Fahrplan zu und wir mussten die 3,5 stündige Rückfahrt mit zum Glück nach halbvollen Tank in Kauf nehmen. Vielleicht war das auch der Grund warum von uns nicht mal am Visitor Centor das längst fällige Eintrittsgeld gefordert wurde. Death Valley ist ja immerhin auch ein Nationalpark, auch wenn es hier diese Durchfahrtsstraße gibt.

Immerhin schon um 19 Uhr sind wir in Las Vegas angekommen und im sehr schönen „Hampton Inn“ eincheckt. Ein schickes, großes, günstiges und wie wir uns ausgesucht hatte, ein völlig Motto-loses Hotel. Nach einer Dusche sind wir dann noch auf den Las Vegas Boulevard – den „Strip“ – und haben im „Planet Hollywood“ völlig umsonst geparkt (das kann man hier nämlich überall). In diesem Hotel-Kasino war es so groß wie in einer kleinen Stadt. Man geht im Inneren durch Einkaufs- und Restaurantstraßen. Da waren wir dann auch unter einem riesigen Boot, das als Restaurantdach diente, essen. Die Decke der Straßen ist wie ein Himmel gestrichen und wirkt auch sehr echt. Diese kleinen eigenen Welten hier erinnern mich auch irgendwie an die „Truman Show“ (der Film mit Jim Carrey).

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USA: Death Valley (CA) bis nach Las Vegas (NV)
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