Morgens in Lake Havasu City wehte uns bei 43 °C im Schatten ein heißer Wind entgegen. Der Aufenthalt im Waschsalon (einer der wenigen nicht klimatisierten Räume hier) war auch nicht gerade angenehm. Zufällig lernten wir dort jemanden von der Highway Patrol kennen und wie sich herausstellte, kannte er den Retter von gestern. Er meinte entweder werden auf der einsamen Strecke Europäer aufgelesen, weil sie mit einem leeren Tank liegen geblieben sind oder weil sie zu schnell fahren (was wir uns hier natürlich nicht trauen!). Der Highway (wie eine Landstraße) ist auch wohl einer der wenigen gewesen, die deswegen die gelben Callboxen alle paar Meilen haben. Sonst wird einem bei der Hitze auch dringend davon abgeraten, das Auto zu verlassen und zu Fuß zu gehen, sondern besser auf Hilfe zu warten. Na ja, ist ja noch mal gut gegangen und ich schrei ab jetzt bei jeder Tanke – und wenn wir nur für 15 $ volltanken. Er hat auch erzählt, dass hier in Arizona Waffen erlaubt sind (wir sind auch schon an Gun-Shops vorbei). Er meint, dass es deswegen in Arizona viel weniger Kriminalität als in anderen Bundesstaaten geben würde, weil alle „Respekt“ voreinander haben. Das sie hier an Tankstellen auch sehr misstrauisch sind, haben wir ja bereits erlebt. Aber die werden schon wissen warum 😉

Marlen hat mich dann überredet bei Arby’s essen zu gehen. Da gäbe es leckeres Beef& Cheese-Sandwich. Jedenfalls war das vor 10 Jahren im Osten der USA so. „Bääh!“, sag ich dazu nur. Dabei hatten wir uns geeinigt, Fastfood zu meiden. Unser Fazit: Never again. Dann lieber richtig Steak essen, das können die hier im Wilden Westen nämlich richtig gut zubereiten.
Lake Havasu ist jedenfalls ein beliebter Urlaubsort, wo soll man sonst auch hin in der Wüste? Wir haben uns direkt Jetskis ausgeliehen, riesige Zweisitzer haben wir bekommen, die bis zu 90 km/h fahren. Wir wollten jeder eins, obwohl wir immer brav Abstand zueinander halten mussten, weil hier letzte Woche zwei gegeneinander geknallt sind. Der Verleiher hat uns die Dinger erst mal ins Wasser gelassen und uns mit Schwimmwesten und Trillerpfeifen ausgerüstet, sogar mit einer Leuchtrakete, der See ist ja immerhin riesig. Damit sind wir dann also über eine Stunde über den See gebrettert und die Wellen, die durch die ganzen Boote verursacht wurden. Wir waren ziemlich schnell (Marlen noch schneller) – eigentlich so schnell, wie wir uns mit den Händen am Lenker festhalten konnten, aber die maximale Geschwindigkeit haben wir trotzdem nicht ausgereizt. Mir ist sogar mein Cappie weggeflogen, aber ich konnte es wieder aus dem Wasser fischen. Das war dann der Moment, in dem ich auch meine Sonnenbrille abgezogen hab (jetzt weiß ich auch, warum der Verleiher fragte, ob sie teuer ist ;-). Ich saß zwar schon mal auf einem kleineren Jetski, aber mit den Dingern hat das echt super viel Spaß gemacht! War auch ein nicht so ganz billiges Vergnügen, aber Marlen hatte das noch nie gemacht.
Der Verleiher hat uns dann noch erzählt, dass es letzte Woche über 50°C war und wir noch Glück mit den Temperaturen hätten. Es war tatsächlich angenehm am See. Ein kühler Wind frischte auf und der Typ kündigte schon einen Sturm an. Die nächsten Stunden haben wir dann gemütlich am Sandstrand verbracht bzw. schwimmend im absolut klaren Wasser. Man konnte bis auf den Grund und seine Füße sehen, so klar war es. Dazu ein bisschen Surfermucke von ein paar Campern, die dort ihr Nachtquartier aufgeschlagen hatten.
Als wir Hunger bekamen, haben wir mal eine Buffet-Kette aufgesucht. Das Essen war nicht so toll, aber je nachdem, was man sich aussuchte, ganz gut um mal alles auszuprobieren, was die Amis so essen. Und das ist eine Menge!

Auf dem Weg Richtung Kingman haben wir dann noch mal angehalten und den Sonnenuntergang genossen. Marlen musste natürlich wieder Fotos machen ;-). Die Sonne geht hier schon um 8 Uhr abends unter, aber die Amis empfinden das als spät.
In Kingman angekommen hat Marlen dann festgestellt, dass sie sich trotz Sonnencreme einen schlimmen Sonnenbrand am Rücken hat. Morgen ist dann besser ein langärmiges Shirt angesagt.

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USA: Lake Havasu (AZ)
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